Stell dir einen klaren Bach vor, der sich durch eine Wiese schlängelt. Libellen tanzen über dem Wasser, Fische ziehen lautlos ihre Bahnen, Moose bedecken glitschige Steine, und in den angrenzenden Auenwäldern singen Vögel zwischen alten Erlen. Was du hier siehst – und vieles, was du nicht siehst – ist Biodiversität.
Biodiversität, umfasst die biologische Vielfalt auf drei Ebenen:
Diese Vielfalt ist keine zufällige Schönheit der Natur, sie ist unsere Lebensgrundlage. Sie reguliert das Klima, filtert Wasser, baut Nährstoffe ab und ermöglicht die Nahrungsmittelproduktion. Ohne Biodiversität kein stabiles Leben – auch nicht für uns Menschen.
Fließgewässer: Lebensadern der Landschaft
Besonders Fließgewässer – Bäche, Flüsse und ihre begleitenden Lebensräume – sind Hotspots der Biodiversität. In einem einzigen Bachabschnitt können Dutzende von Arten leben, von winzigen Larven bis hin zu seltenen Fischarten. Diese Ökosysteme verbinden Lebensräume, transportieren Nährstoffe und dienen als Rückzugsräume.
Doch sie sind bedroht: durch Verbauung, Verschmutzung, Übernutzung und den Verlust natürlicher Ufer. Wenn wir die Biodiversität in unseren Flüssen und Auen verlieren, verlieren wir mehr als Arten: wir verlieren sauberes Wasser, fruchtbare Böden und den natürlichen Hochwasserschutz.
Die biologische Vielfalt ist wie ein Sicherheitsnetz: Je mehr Fäden es hat, desto stabiler ist es. Jedes Lebewesen, jede genetische Variante, jedes Ökosystem erfüllt eine Funktion. Wenn ein Teil verloren geht, leidet das ganze System.
Biodiversität zu erhalten heißt also: unsere Zukunft zu sichern. Für gesunde Flüsse, für stabile Ökosysteme und für ein gutes Leben auf diesem Planeten für Mensch und Natur.
„No matter who we are, or where we live, our well-being depends on the way ecosystems work“
– Haines-Young u. Potschin 2010
Zum Nach- und Weiterlesen: