Diese Methoden dienen dazu, Merkmale und Eigenschaften von Arten kennenzulernen und spezifischen Arten zuzordnen. Hier kann sich Artenwissen auf dem Papier angeeignet werden oder Wissen aus dem Methodenpool „Beobachten“ eingeordnet und vertieft werden.

Arten-Detektiv

Fokus: Verhaltensweisen/Merkmale von Arten

Level: Fortgeschritten (eignet sich besonders zur Vertiefung/Überprüfung eines Themas)

Dauer: 45-60 min

Ort: drinnen

Materialien:
– Stift und Papier
– statt einfachem Papier ggf. vorgefertigte Blankokarten (Größe wie bei Black Stories o.ä.)

Ablauf:

Einführung:
– Lehrkraft erklärt das Spielprinzip (analog zu Black Stories): auf jeder Karte steht eine Art Rätsel mit Hinweisen auf eine Art; die Rätselnden dürfen Fragen dazu stellen, die sich mit ja/nein beantworten lassen; Ziel ist es, die Art möglichst genau zu erraten
– um die Schwierigkeit anzupassen, kann ein Thema gewählt werden, zu dem die Arten passen müssen, z.B. Arten am Teich, Käfer, Tiere in der Nacht etc. – idealerweise ein Thema was schon einmal behandelt wurde

Recherche:
– jede*r Schüler*in wählt eine Art und recherchiert dazu: Welche Merkmale zeichnen die Art aus? Welche Spuren hinterlässt ihre Lebensweise?
– die Schüler*innen formulieren zu ihren Arten ein kleines Rätsel und schreiben es auf (ggf. fügen sie eine Zeichnung als Hinweis dazu)
– auf der Rückseite wird die Lösung (der Artname) zusammen mit einer Erklärung notiert

Gemeinsames Rätseln:
– die Rätsel der Schüler*innen werden gesammelt und durchmischt
– eine Person zieht eine Karte und liest sich die Lösung durch, anschließend liest sie laut das Rätsel vor
– die Schülerinnen stellen gemeinsam Fragen an die Vorlesende Person, die diese mit Ja/Nein beantworten muss
– wird die richtige Art erraten, wird das Rätsel aufgelöst; eine neue Kartze wird gezogen

Merkmals-Memory

Fokus: Bestimmungsmerkmale von Arten(gruppen)

Level: Einstieg-Experte (je nach taxonomischem Level: Vögel zu unterscheiden ist einfacher als verschiedene Marienkäfer-Arten zu differenzieren)

Dauer: 30 min

Ort: drinnen

Materialien:
– Merkmals-Memory zu bestimmter Artengruppe

Ablauf:
– normales Memory-Spiel, allerdings sind bestehen Paare aus zwei unterschiedlichen Bildern: einem Bestimmungsmerkmal und einer Großaufnahme/Namen derselben Art
– wer ein Paar findet, muss das Bestimmungsmerkmal erläutern (z.B. „Das ist der Kopf der Blaumeise, erkennbar an der blauen Haube.“ oder „Das ist das Kopfschild des Asiatischen Marienkäfers, zu erkennen an der weißen M-Zeichnung“)

Weiterführende Links:
https://www.simplyscience.ch/lehrpersonen/unsere-lernmedien/baum-memory-zum-selberbasteln

Merkmals-Memory desginen

Fokus: Bestimmungsmerkmale von Arten

Level: Experte

Dauer: 120 min

Ort: drinnen

Materialien:
– Memory-Vorlagen (leer)
– Bestimmungsliteratur zu versch. Artengruppen
– Stifte, Schere
– ggf. Laminiergerät

Ablauf:

Recherche & Konzeption:
– eine Artengruppe wird ausgewählt oder vorgegeben
– mithilfe von Bestimmungsliteratur und Fotos werden Pärchen für das Memory konzipiert, z.B.
> Artname und Bild (gesamte Art)
> Artname und Detailaufnahme (z.B. Flügeladerung von Bienen; Blattform von Bäumen)
> zwei Bilder (z.B. eins von der Rinde und eins von den Blättern –> in dieser Variante muss die zugehörige Art beim Aufdecken des Pärchens genannt werden)

Memory basteln:
– die Karten werden analog oder digital ausgestaltet (es können Fotos aus dem Internet verwendet werden; besonders hoch ist der Lerneffekt aber, wenn die Merkmale selbst gezeichnet werden, da hier die kleinen Details die Arten oft voneinander unterscheiden selbst nachvollzogen werden müssen)
– ggf. audrucken, ausschneiden, laminieren

Variante:

Triple-Memory: statt nur zwei Merkmale pro Art, können auch Paare aus 3 Karten konzipiert werden (z.B. Name, Frucht, Blatt oder Name, Männchen, Weibchen, bei Tieren mit Geschlechtsdimorphismus)

Parlament der Arten

Fokus: Lebensweise/ökologische Bedürfnisse der Arten, Artenschutz

Level: Fortgeschritten

Dauer: 30-90 min

Ort: drinnen

Materialien:
– Infomaterial zur Lebensweise verschiedenster Arten innerhalb eines Ökosystems (Poster, Fachliteratur, Internet etc.)

Ablauf:

Einführung:
– Was ist ein Parlament? Was zeichnet eine Debatte im Parlament aus? Welche Regeln gibt es bzw. sollte es hier geben?

Vorbereitung:
– Schüler*innen wird je eine Art zugeteilt (sollten möglichst divers sein, um verschiedene Ansprüche zur Debatte zu bringen
– Schüler*innen finden sich in Kleingruppen zusammen, bei denen sie glauben, ähnliche Ansprüche/Interessen zu haben
– die Gruppen erarbeiten die Ansprüche ihrer Arten (–> Infomaterial): Wie stehen sie zu anderen Arten, zur menschlichen Aktivität etc. ?

Debatte:
– Es wird eine Debatte vor der Gruppe zwischen jeweils zwei Teams geführt, in denen jede Gruppe ihre eigenen Bedürfnisse vorträgt und ihre Wichtigkeit begründet (z.B. Hecht braucht unbedingt Laichgebiete, sonst stirbt er aus). Andere Arten wollen vielleicht, dass das Laichgebiet verschwindet … Es dürfen Kompromisse gefunden werden; Alle Arten gelten als gleichwertig (bzw. darf aber auch diskutiert werden, warum die Bedürfnisse der eigenen Art ggf. wichtiger sind, z.B. Bienen sind für Ökosysteme besonders wertvoll)

Abschluss:
– Bewertung der Debatte nach Überzeugungskraft, Inhalt, Fairness etc.
– Wie lassen sich die Bedürnisse möglichst vieler Arten berücksichtigen? Stehen sie sich gegenseitig im Weg oder bauen sie aufeinander auf?

Superkräfte der Tiere

Fokus: Besondere Merkmale/Eigenschaften heimischer Tiere

Level: Einstieg

Dauer: 45-60 min

Ort: drinnen oder draußen (im Rahmen einer Exkursion)

Materialien:
– Karten mit Name, Bild, und „Superkraft“ von Tieren (auf getrennten Karten)

Ablauf:

Einführung:
– Vorstellung des Themas, Erklärung der Aufgabe
– Beispiele werden erläutert (z.B. „Die Fledermaus nutzt ihre Echolokation, um in völliger Dunkelheit zu navigieren.“)

Spielablauf (20-25 min):
– Die Schüler:innen erhalten Karten mit Bildern von Tieren und den dazugehörigen Beschreibungen ihrer besonderen Eigenschaften.
– In kleinen Gruppen oder einzeln müssen die Schüler:innen nun die Tiere mit ihren „Superkräften“ richtig zuordnen. Die Karten können entweder die Tiere selbst, deren Namen oder die Beschreibungen der Superkräfte enthalten.
– Es kann auch eine kurze Recherchephase eingebaut werden, in der die Schüler:innen zusätzliche Informationen über die Tiere sammeln, um die Zuordnung zu bestätigen.

Abschluss & Reflexion:
– Hintergründe zur Funktion und Nutzen der „Superkräfte“ können erklärt werden
– Welche Tiere hatten die spannendsten oder überraschendsten „Superkräfte“? Welche Fähigkeiten sind für das Überleben in der Natur besonders wichtig?
– Welche Superkraft hättet ihr selbst am liebsten und wieso? – Welche Superkräfte hat der Mensch?

Varianten:

Kreativaufgabe: Die Schüler:innen können in Gruppen ein Poster oder ein kleines „Superhelden-Heft“ zu den Tieren und ihren Fähigkeiten erstellen, das sie der Klasse vorstellen.

Quiz-Version: Nach der Zuordnung kann ein kurzes Quiz veranstaltet werden, bei dem die Schüler:innen zu jedem Tier die richtige „Superkraft“ nennen müssen.

Wer bin ich? [WIP]

Fokus: heimische Artenvielfalt allgemein; kann je nach Themenschwerpunkt variiert werden

Level: Einstieg

Dauer: 45-60 min

Ort: draußen, an einem möglichst artenreichen Ort

Materialien:
– Mindestens ein mobiles Endgerät pro Team (z. B. Tablet oder Smartphone)
ObsIdentify-App (kostenfrei verfügbar)
– ggf. Übersichtstafel/Poster zur Ergebnissicherung und Besprechung

Ablauf:

Einführung:
– Vorstellung der ObsIdentify-App und kurze Erklärung ihrer Funktionsweise.
– Hinweis auf respektvollen Umgang mit Natur (keine Pflanzen ausreißen, Tiere nicht anfassen etc.).
– Bildung kleiner Teams (2–4 Personen)

Arten-Rallye (30 Min):
– Jedes Team versucht, in der vorgegebenen Zeit möglichst viele verschiedene Arten zu entdecken und mithilfe der App zu bestimmen. Ziel ist es, Vielfalt zu dokumentieren – nicht Anzahl von Individuen

Auswertung & Reflexion:
– Gemeinsames Zusammentragen der Ergebnisse:
– Welche Arten wurden gefunden?
– Welche Arten waren besonders häufig, welche besonders selten?
– Welche Arten wurden nur von einem Team entdeckt?
– Vergabe von Punkten (z. B. 1 Punkt pro Art, Zusatzpunkt für „exklusive Arten“) und eventuell kleine Belohnung oder Anerkennung.

Varianten:

Langzeitbeobachtung: Rallye über mehrere Wochen laufen lassen, auch außerhalb der AG-Zeit

Themenrallye: Nur eine bestimmte Artengruppe zählt (z. B. Wildblumen, Käfer, Vögel).

Kooperative Variante: Statt Wettbewerb arbeiten alle Teams gemeinsam an einem „Artenbuch“ oder „Artenposter“ für die Schule.

Wolfsrudel

Fokus: Detailwissen Wolf

Level: Fortgeschritten

Dauer: 10min

Ort: drinnen

Materialien:
– ca. 15 „Wolfskarten“ mit unterschiedlichen Merkmalen (Welpe/Geschlechtsreif/Altwolf; Geschlecht; ggf. wanderfreudig)
– Arbeitsblatt mit Sozialformen des Wolfs (Einzelwölfe/Paare/Rudel) und warum sie unterschiedlichen leben

Ablauf:
– Kinder stellen sich ein eigenes Rudel zusammen, wie sich die Größe und Zusammensetzung nach Alter und Geschlecht vorstellen, gerne über Hierarchie und Aufgabenverteilung innerhalb des Rudels nachdenken
– Abgleichen mit dem Arbeitsblatt, wie Rudel tatsächlich aussehen

Zwei Wahrheiten, eine Lüge – Artenedition

Fokus: Heimische Lebewesen

Level: Fortgeschritten

Dauer: 30-45 min (je nach Gruppengröße und Artenzahl)

Ort: drinnen oder draußen (im Rahmen einer Exkursion)

Materialien:
– Vorbereitete Karten oder Zettel mit den Wahrheiten und der Lüge
– Stifte und Papier für Notizen
Optional: Tier- oder Pflanzensteckbriefe zur Vorbereitung und Recherche

Ablauf:

Einführung (5-10 min):
– Die Fachkraft erklärt die Spielregeln: Zu jeder Art gibt es drei Aussagen – zwei davon sind wahr, eine ist falsch.
– Die Kinder sollen durch gezielte Fragen oder eigenes Wissen die Lüge identifizieren.

Spiel (20-25 min):
– Die Schüler*innen werden in Gruppen oder einzeln in das Spiel eingebunden.
– Jede Gruppe oder Einzelperson erhält die vorbereiteten Karten mit den drei Aussagen zu einer bestimmten Art.
– Die Kinder lesen sich die Aussagen durch und diskutieren innerhalb der Gruppe, um herauszufinden, welche Aussage falsch ist.
– Wenn die Gruppen sicher sind, können sie die Lüge nennen. Die Fachkraft kann die richtige Antwort und eine kurze Erklärung geben.
– Für jede richtige Antwort gibt es einen Punkt. Am Ende kann die Fachkraft die Punkte zählen, um einen Gewinner zu ermitteln.

Präsentation und Austausch (15-20 min):
– Die Schüler*innen präsentieren sich gegenseitig ihre Arten
– Erkennungsmerkmale verschiedener Arten werden verglichen

Abschluss (5-10 min):
– Rückblick auf das Spiel: Welche Lügen waren schwer zu erkennen? Welche Arten waren besonders spannend?
– Die Fachkraft erläutert, warum die Lügen falsch waren und gibt ggf. noch zusätzliche Fakten zu den Arten.

Variante:

Teamwork: Statt jeder Gruppe eine Art zu geben, können die Gruppen abwechselnd nach den Aussagen zur gleichen Art raten, was das Teamwork und die Diskussion fördert.